Info-Motivphilatelie-1980-01
Neue Werbedatumstempel
2615 Sonvilier (K 760): Sonvilier ist eine der grössten Gemeinden im Berner Jura mit einer Gesamtfläche von 2380 ha und 1100 Einwohnern (1870: über 2500), die hauptsächlich in der Uhrenindustrie beschäftigt sind.
Sonvilier liegt im Tal von St-Imier auf 820 m, durchflossen von der Suze. Hier befand sich ehemals das Zentrum der Uhrenindustrie dieser Gegend, und hier gründete Fritz Marchand die philantropische Gesellschaft «Union» (sein Geburtshaus ist das heutige Restaurant La Balance). Während mehrerer Jahre hielt sich hier der russische Revolutionär Bakounine auf.
Der Name Sonvilier findet seinen Ursprung wohl im lateinischen « Summa villa» (höchstes Dorf). Am l I.April 1831 erhob die bernische Obrigkeit das Dorf zur selbständigen Kirchgemeinde, die Kirche wurde am 25. November 1832 eingeweiht. 1862 fielen fast alle Archive des Ortes einem Grossbrand zum Opfer. Im Stempelbild dargestellt ist die Ruine des Schlosses von Erguel, einer aus Besancon stammenden Familie. (Gemeinderat Sonvilier)
TEMBAL '83
Vom 21.-29. Mai 1983 findet in Basel unter dem Patronat der FIP die Weltmotivbriefmarkenausstellung TEMBAL '83 statt. Das Signet zeigt die Basler Taube, den Basler Stab, das Phi-Theta-Symbol für die Motivphilatelie sowie andeutungsweise eine Briefmarkenzähnung.
Das Organisationskomitee hat sich konstituiert. Weitere Informationen folgen nach Bedarf.
Berichterstattung über Ausstellungen
Mit direktem Interesse an der BRASILIANA '79 haben wir einmal Umschau gehalten, wie diese Ausstellung in der Presse erwähnt wird. Bisher (10.12.) hat ausser der SBZ nur die« Philatelie Francaise» (No.305/Nov.) einen nennenswerten Bericht über diese 3.FIP-Motivbriefmarkenweltausstellung gebracht. Gibbons Stamp Monthly setzte Ve Seite in der November-Ausgabe für eine Notiz ein, die allerdings voll von Fehlern ist und Sammler und Sammelgebiete verwechselt. In der deutschen Fachpresse fehlte bisher ein ausführlicher Bericht, obwohl ein deutscher Juror anwesend war. Im spanischen Mitteilungsblatt FESOFI (Verbandsorgan, No.22) wird nur über die Interamerikanische (klassische) Ausstellung berichtet.
Ausstellungen sind die Pulsmesser der Philatelie, sie totzuschweigen leistet unserem Hobby keinen Dienst. Es ist anerkennenswert, dass die SBZ allen Ausstellungen einen entsprechenden redaktionellen Raum zur Verfügung stellt. (Das komplette Palmares über die BRASILIANA '79, Int. Motivausstellung, ist in THEMA INTERNATIONAL Nr. 32/Dezember 1979 abgedruckt)
Manipulationen
Es ist noch nicht lange her, da hat man die Motivsammlung für die anwachsende Neuheitenflut verantwortlich machen wollen. Heute gibt es Sammelgebiete, die vom Handel künstlich angeheizt werden. Wir denken an die Maximumkarten der Schweiz, wo eine müssige Diskussion herrscht, ob die Bildkarten mit den Volksbräuchen nun wirklich offizielle Maximumkarten sind oder nur Vorläufer. (In der Motivphilatelie sind Maximumkarten, von einzelnen Ländern abgesehen, bestenfalls geduldet, aber nicht erwünscht. Eine reine Maximumkartensammlung gehört nicht in die Motivklasse!). Schon schnellen die Preise in die Höhe.
Markenheftchen galten lange Zeit als nicht sammelwürdig, heute sind die älteren Ausgaben sehr gesucht und teuer.
Jedermann glaubt nun auch, die hässlichen Automatentickets sammeln zu müssen, weil die ersten Ausgaben (A 1-4) und alle möglichen und unmöglichen Abarten zu respektablen Preisen gehandelt werden. Man kann abonnieren ... Ist das sammeln? Ist es nicht einfach spekulieren, horten aus Angst, man müsse sich in 10 oder 20 Jahren sagen, hätte ich doch nur... ? Dasselbe gilt nun auch für die Texthefte zu den Ausgaben von Liechtenstein (ohne jegliche Marken und Stempel, nichtpostalisch, obwohl von der Post herausgegeben) sowie die Glückwunschkarten der PTT mit sauber abgestempelten Marken.
Wohin führt das? Der Sammler sollte den Mut haben, sein Geld wirklich nur für diejenigen Belege auszugeben, die zu seinem Sammelgebiet gehören, er soll sich nicht manipulieren lassen und mithelfen, einen Markt künstlich zu erweiter.
Aufbaupläne für Motivsammlungen
In der Schriftenreihe des Schweiz. Motivsammlervereins ist soeben eine neue Broschüre (Nr. 16) unter dem Titel «Aufbaupläne für Motivsammlungen» erschienen. 36 Seiten, Fr. 10.-. Verschiedene Autoren behandeln verschiedene Motivgebiete, es wird dargelegt, wie ein Motivgebiet auf verschiedene Weise angepackt werden kann.
Zu beziehen gegen Vorauszahlung auf PCKonto Bern Nr. 30-28152 Schriftenreihe SMV, S.Schlesiger, Brühlbergstr.91, 8400 Winterthur. (Mitglieder des SMV erhalten die Broschüre zum reduzierten Preis von Fr. 7.- bis Ende Februar 1980).
Die «Schiefe Ebene» (Rampe) von St. Helena
Die Hauptstadt von St. Helena, Jamestown, liegt zwischen zwei stattlichen Hügeln, dem Rupert's Hill und dem Ladder Hill. Die Verbindung von Jamestown zum Hinterland war immer beschwerlich, man benützte einen Kuhpfad oder eine Strickleiter. 1828 wurde Brigadier-General Dallas zum neuen Gouverneur von St. Helena ernannt, und er verwirklichte die Konstruktion eines weniger gefährlichen Weges hinauf zum Ladder Hill. Bereits 1829 wurde diese «Inclined Plane» (Schiefe Ebene oder Rampe) fertiggestellt, wie man das Unterfangen damals nannte. Auf beiden Seiten einer Treppe baute man eine Rampe, auf welche Schienen aus eisenbeschlagenem Fichtenholz, 1la inch dick, befestigt wurden, auf hölzernen Schwellen in Abständen von 10 FUSS (3 m) ruhend. Zwei Waggons liefen abwechselnd nach oben und nach unten, beidseits der Treppe für Fussgänger. Das Ganze wurde von einer Maschinerie auf dem Ladder Hill betrieben, 3 Maulesel bewegten eine Ankerwinde von SHOWWG TUE ELEVATIO« OF TOf 2 ft. Durchmesser und einer Kette von 3^2 inch (9 cm) Dicke.
Während vieler Jahre bewährte sich diese Einrichtung, ein Problem stellte sich allerdings darin, dass die Lasten beim Transport ungleich verteilt waren, man beförderte selten schweres Gut in die Stadt hinunter.
1871 musste die Rampe renoviert werden, fortan wurde sie nur noch als Fussweg benutzt, wie sie noch heute dient. Das Ganze ist 924 ft II) (277 m) lang, Höhenunterschied 602 ft (180 m). 700 Tritte von 11 inches (27 cm) Neigung unten 39°, Neigung oben 41°. (Quelle: Crown Agents Stamp Bureau London)