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Nachrichten aus Österreich: In memoriam OStR. Prof. Richard Zimmerl

Völlig überraschend ist am 13. Februar 2022, kurz nach seinem 83. Geburtstag, einer der grössten Kenner der Philatelie Österreichs, OStR. Prof. Richard Zimmerl verstorben.

 

Richard Zimmerl zu «30 Jahre Nachrichten aus Österreich» in der SBZ 1-2/2018

Zum Anschluss noch eine persönliche Bemerkung: Vor genau 30 Jahren durfte ich die ersten Nachrichten aus Österreich für die SBZ verfassen. Der Kontakt erfolgte in St. Wolfgang im Salzkammergut. Anlässlich der Ausstellung «TRILATERALE SALZBURG 1988» (übrigens die zweite Veranstaltung dieser Reihe, heute «MULTILATERALE») hatte ich eine Autobusfahrt zum Wolfgangsee geleitet. Bei der Kaffeepause nach der Schifffahrt auf dem Wolfgangsee fragte mich der damalige Chefredakteur der SBZ, Dr. Alfred Guggisberg, im-«Schwarzen Rössel» (nicht im berühmten «Weissen Rössel»), ob ich für die SBZ schreiben wolle. Daraus sind nun 30 Jahre geworden.

Die ersten Artikel erschienen in der Nummer 1/1989. Sehr ausführlich wurde darin die Posthornserie 1945 von Österreich beschrieben, die bereits 1944 in den Vereinigten Staaten gedruckt wurde. Aktuell wurde dann noch über Österreichs Ausgabeprogramm 1998 samt Ganzsachen sowie über Sonderstempel berichtet.
Ein nettes Detail ist mir noch in Erinnerung: Auf der Rückfahrt nach Salzburg zeigte ich den Gästen die Nostalgie-Lokomotive «Feuriger Elias» der längst aufgelassenen SalzkammergutLokalbahn und stimmte das bekannte Lied an:

«Zwischen Salzburg und Bad Ischl fahrt a Habe kleine Eisenbahn, raucht a bissl, pfaucht a bissl, bis sie nimmer weiter kann.»

In dem Bus waren die Schweizer Aussteller, und nach den ausgestellten Objekten zu urteilen, lauter Millionäre. Als ich die Gäste aufforderte mitzusingen, sangen zu meiner grossen Überraschung alle mit! Noch viele Jahre später sprach mit bei einer anderen Ausstellung einer der damaligen Teilnehmer auf diese Episode an

Er wurde 1939 in Wien geboren und erlebte damit die Schrecken des Zweiten Weltkriegs als Kind noch mit. Diese Erlebnisse vermittelte er immer wieder in Schulen und an vielen VeranstalI tungen und in Pressebel richten

Richard Zimmerl studierte an der Universität Wien Mathematik, Astronomie und Meteorologie. Er war dann Professor an der Pädagogischen Akademie. Er übte drei Lehrämter aus und war zuletzt Leiter der Schulpraktischen Ausbildung von Volksschullehrern.

Weihnachten 1947 bekam er von seinem Vater ein kleines Briefmarkenalbum geschenkt. Damit erwachte sein Interesse an der Philatelie. Aus der Philatelie holte er sich sein umfassendes Allgemeinwissen.

Seit 1974 war OStR. Prof. Zimmerl im VÖPh tätig. Ab 1975 war er Redakteur und von 1992 bis 2005 Chefredakteur unserer Verbandszeitung «Die Briefmarke». Von 1988 bis 1996 war er VÖPh-Präsident-Stellvertreter.

Er war aber auch ein Urgestein bei der Tauschvereinigung für Postwertzeichen m Wien, deren Obmann er bis zuletzt war. Weiters war er Obmann-Stellvertreter beim BSV donau. Er war dort auch Redakteur der «donau-post». Richard Zimmerl schrieb regelmässig die Österreich-Seiten im deutschen «Brief - markenspiegel» und in der «Schweizer Briefmarken Zeitung». Der ANK-Österreich-Ganzsachen-Katalog stammt von ihm. Das sind nur einige Beispiele seiner zahlreichen philatelistischen Tätigkeiten.

Er war auch privat ein sehr geselliger Mensch. Er hatte viele Freunde, unter anderem m Oberösterreich. Eine besondere Verbindung -war zum BSV «Zwispallen» in Frankenburg. Er war dort oft zu Gast (auch beim «Frankenburger Würfelspiel») und umgekehrt gab es 10 Fahrten des BSV «Zwispallen» nach Wien, die immer mehrere Tage dauerten und durch OStR. Prof. Zimmerl zu einem besonderen Erlebnis wurden. So wird uns OStR. Prof. Richard Zimmerl als ein grosser Mann der Philatelie in Erinnerung bleiben. Wir drücken der Witwe Gertraud Zimmerl und allen Angehörigen unser tiefes Beileid aus. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren. 
Richard, Danke für alles!