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Luzernerin gestaltet Briefmarke

Christina Rölli AJIP

Die junge Grafikerin Desirée Möschl ist von der Schweizerischen Post auserwählt worden, den dies­jährigen Block zum Tag der Briefmarke zu gestalten.
Die Wahl fiel auf sie, da ihre bisherigen Arbeiten der zuständigen Produktmanagerin der Schweizerischen Post auffielen durch ihre «junge, frische und unkonventionelle Ausfüh­rung».

Christina Rölli: Desirée, was reizte dich an diesem Auftrag?
Desirée Möschl: Mich reizte vor allem, ein Samm­lerstück gestalten zu dürfen - etwas, das Bestand hat.


Ging dir die Arbeit leicht von der Hand?
Ganz zu Beginn hatte ich zu viele Inspirationen, die ich verfolgen wollte. Nachdem ich dann das Kloster in Eschenbach besucht habe und ich beim Fotografieren der Spiegelung des Klosters in einem Fenster verweilte, merkte ich schnell, dass ich unbedingt mit diesem Sujet arbeiten wollte. Es erschien mir wie die Lösung dessen, was ich darstellen wollte. 


Was waren besondere Herausforderungen?
Mir war es wichtig, dass die Briefmarke nicht zu religiös anmutet, was schwierig ist, wenn man ein Kloster abbilden will. Ich wollte die verschiedenen Assoziationen zeigen, die ein Betrachter haben kann, was für mich die Herausforderung darstellte - es können die Berge sein, die einem ins Auge stechen, aber auch das Kloster als Architektur, die Bedeutung, die ein Ort für einen haben kann oder auch der Bezug zum Glauben.

 
Isabelle Bühler von der Schweizerischen Post war begeistert von deinem ersten Entwurf. Spornt dich das an, dich wieder einmal bei der Post für ein anderes Sujet zu bewerben? 
Die Zusammenarbeit mit der Post war für mich ein grosses Highlight für meine berufliche Laufbahn und hat mir persönlich auch sehr viel Freude bereitet. Ich kann mir sehr gut vorstellen, mich für weitere Sujets zu bewerben.

 Eine nicht alltägliche Herausforderung 
Die Grafikerin Desirée Möschl be­warb sich bei der Schweizerischen Post, den Block für die LUNABA 2023 gestalten zu dürfen. Ihr Vater Peter Möschl ist im Organisationskomi­tee der Aus­stel­lung tätig, weshalb ihr die Philatelie gut bekannt ist. Der Luzerner Grafikerin war von Anfang an klar, dass das Frauenkloster Eschenbach als Wahrzeichen des Ortes auch eine wichtige Rolle im Sujet tragen würde.

Bei einem Besuch in der Zisterzienserinnen-Abtei liess sie sich inspirieren: «Die Spiegelung des Klosters in einem von aussen betrachteten Fenster fand ich besonders passend. Denn es könnte die Perspektive von verschiedenen Personen sein – etwa einer Schwester, eines Touristen oder einer Einwohnerin.» Nebst den Kuppeln des Klosters zeigt das Spiegelbild die umliegende Berglandschaft. Daneben ziert eine prachtvolle Sonnenuhr das Gemäuer, die zu den grössten ihrer Art in der Schweiz zählt. «An das Kantonswappen angelehnt, habe ich das Motiv in Blau und Weiss gestaltet», erläutert Möschl die Farbwahl. Als Erstes recherchierte Desirée zu den Themen «Sonderblock» und «Eschenbach». Aufgrund dieser Re­cherche entstanden die ersten zwei Entwürfe. Anschliessend an den Besuch im Kloster in Eschen­bach reichte die Grafikerin einen ersten Entwurf bei der Post ein. Anlässlich der Bespre­chung mit der Post-Produktmanagerin Isabelle Bühler und der LUNABA OK-Prä­si­dentin Christina Rölli fiel das Echo dazu sehr positiv aus. Daraufhin wurde der Block im vorgegebenen Format bis hin zum Endprodukt weiter­entwickelt.

 Desirée Möschl und Post an der LUNABA 
Man wird Desirée an der LUNABA 2023 in Eschenbach immer wieder begegnen, denn sie ist die «Hoffotografin» der Ausstellung. Am Samstag, 18. November 2023, von 10 bis 11.30 Uhr signiert die Grafikerin ihre Werke am Verkaufsstand der Post. Dort betreibt die Schweizerische Post auch einen Stempelservice, wo der abgebildete Sonderstempel zum Einsatz kommt. Individuelle Belege können bis zum 16. November auch an folgende
Stelle zum Stempeln eingeschickt werden: Post CH Netz AG, Retai­llogistik, Stempeldienst, «TdBM2023», Werkstrasse 41, 3250 Lyss. Das OK bietet diverse Souvenirs zum Verkauf an. Das Bestellformular finden Sie in dieser Zeitschrift auf Seite 55 oder auf www.lunaba.ch


Desirée Möschl wurde am 4. Juli 1987 in Solothurn geboren, wuchs in Emmenbrücke LU auf und wohnt jetzt im St. Gallischen Neu St. Johann. Ihre Ausbildung zur Grafikerin schloss Desirée in der Fachklasse Grafik (BMS) Luzern im Jahr 2009 ab, seit 2018 ist sie selbstständig tätig. In ihrer Freizeit findet man sie auf der Yoga-Matte, beim Fotografieren, auf dem Rennrad oder beim Wandern. Desirée ist die Tochter des Berufsphilatelisten und Jugendleiters Peter Möschl. Als Kind sammelte sie denn auch leidenschaftlich alle Briefmarken mit Tiermotiven. Heute ist sie nicht mehr aktive Sammlerin. www.grafik-moeschl.ch

 
Von oben nach unten: zwei Entwürfe aufgrund erster Recherchen und erster Entwurf zuhanden der Post, neuer Entwurf im vorgegebenen Format und das Endprodukt


Die Besichtigung vor Ort im Kloster Eschenbach regte Desirée zu vielen Ideen an und vermittelte eine Nähe zum Sujet.


Ersttagsstempel mit Sujet passend zur Sonnenuhr und Sonderstempel mit Silhoutte der Kirche und des Klosters Quelle | Abbildungen: Post CH Netz AG Desirée Möschl